Warum montiert man Heizkӧrper unter die Fenster?

Habt Ihr bemerkt, dass die Heizkörper am häufigsten unter ein Fenster eingebaut werden? Sicherlich. Aber wisst ihr, aus welchem Grund und was passiert, wenn der Heizkörper woanders montiert wird? Wird die Heizanlage an die Innenwand eingebaut ebenso ihre Funktion erfüllen?

Warum ist die Lokalisierung des Heizkörpers von Bedeutung?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Um eine maximale Leistung der Heizanlage zu sichern. Baut man den Heizkörper falsch ein, so kann sogar er um 10% weniger leisten, und das bedeutet höhere Heizungsrechnungen und Kälte in der Wohnung. Um die maximale Leistung der Heizung zu sichern, sollte man die Heizkörper an die kältesten Wände einbauen, und das sind eben die Wände, wo die Fenster sind.

Ein Holz-, Kunststoff- und jedes andere Fenster hat einen ca. dreimal höheren Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) als die Wand. Dort, wo die kalte und warme Luft gemischt werden, kommt es zur Wärmeströmung (Konvektion), also zur Wärmeübertragung durch strömende Luft, was eine gute Zirkulation in der Wohnung sichert. Wenn der Heizkörper woanders wäre, so wäre die Zirkulation erheblich begrenzt. Mit anderen Worten: Je weiter von dem Heizkörper, desto kälter es wäre, weil die Wärme nicht gleichmäßig in der Wohnung spürbar wäre.

Der falsch platzierte Heizkörper bildet einen Luftvorhang, der eine schlechte Erscheinung ist, denn die Luft erwärmt so nur die Zimmerdecke. Um dies zu vermeiden, baut man unter die Fenster, über die Heizkörper – die Fensterbänke ein, welche den Luftstrom beugen sollen, damit es zur Konvektion kommt.

Was, wenn der Heizkörper doch an die Innenwand montiert werden muss?

Aus verschiedenen Gründen kann man nicht immer den Heizkörper an die Außenwand unter das Fenster einbauen – teilweise wegen der Möbel und der Konstruktion de Raumes, teilweise aus ästhetischen Gründen und teilweise, weil es einfach keine Wände mit dem Fenster im Raum gibt.

Wenn man den Heizkörper nicht unter das Fenster montieren kann, soll er möglichst nah von dem Fenster sein, z.B. an der nächsten Wand oder an der Tür, wenn das ein Raum mit Innenwänden ist. Unbedingt über dem Boden, nicht unter der Decke – warme Luft ist leichter, deshalb steigt sie nach oben; was bedeutet, dass bei hoch eingebautem Heizkörper der Boden kalt bleibt.

Über dem Heizkörper, der an der Innenwand montiert wurde, sollte man z.B. ein Regalbrett einbauen, das dieselbe Aufgabe wie Fensterbänke erfüllt – beugt den Luftstrom, um den senkrechten Luftvorhang zu vermeiden, der nur die Zimmerdecke erwärmt.

Alles muss miteinander harmonieren

Wir haben mehrmals über die Wärmeeigenschaften der Holz- und Kunststofffenster geschrieben – darüber, dass sie einen niedrigen U-Wert haben sollten, und dass sie richtig eingebaut werden müssen. Mit guten Fenstern kann man ca. 30% auf der Heizungsenergie sparen.

Die Art und Weise der Montage gibt uns noch weitere 10%. Die Heizung des Gebäudes ist ein komplexes Thema, ein Prozess, das aus mehreren, kleinen Faktoren besteht: Wärmedurchgang der Fenster, Wände und Türen, Heizungsleistung, Die Art der Ventilation usw.

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